HfGG kooperiert mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO)
Im Rahmen einer systematischen Neuausrichtung der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO) wurde eine Forschungskooperation mit einer Gruppe von neun Studierenden aus dem zweiten Semester des Masterstudiengangs “Ökonomie – Nachhaltigkeit – Gesellschaftsgestaltung“ (Jahrgang 2023) der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz ins Leben gerufen.
Die HHO ist eine komplexe Einrichtung der Behindertenhilfe mit diversen Bereichen wie unterschiedlichen Wohnangeboten, Werkstätten und Freizeitangeboten für Menschen mit und ohne Behinderung und möchte sich transformieren. Viele Herausforderungen, mit denen Einrichtungen der Sozialen Arbeit vermehrt konfrontiert sind, machen das notwendig: „Die Ursache vieler Probleme, mit denen die HHO konfrontiert ist, liegt auf der makroökonomischen Ebene“, so die Studierenden. „Soziale Einrichtungen leiden weltweit unter neoliberalen Ökonomisierungstendenzen und dem damit verbundenen enormen Kostendruck, der die eigentliche Funktion dieser Einrichtungen untergräbt.“ Ganz nach dem Motto „by design not by desaster” werden genau diese Herausforderungen jetzt angegangen und durch die Forschungskooperation unterstützt und begleitet. Die HHO hat als einen ersten Schritt eine Modellregion ausgewählt, in der Transformationsprozesse erprobt werden sollen. Hendrik De Jong, Bereichsleitung und Projektansprechpartner Transformation, ist eines der Gesichter, die diesen Prozess von Seiten der HHO verantworten, vorantreiben und die Umsetzung begleiten. „Wir freuen uns wirklich sehr über diese besondere Kooperation mit der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz!“ so Hendrik De Jong.
Aktuell entwickeln die Studierenden im Rahmen ihrer Prüfungsleistung zum Modul „Wissenschaftliche Standards, Forschungsethik und Haltungen“ ein Forschungsdesign. Innerhalb ihrer Transformationsforschung ermitteln sie Systemwissen (wie ist der Status quo?), Zielwissen (wie soll es sein, was ist das Ziel?) und Transformationswissen (wie kommen wir dahin?). ÖNG-Studierende Eva erklärt: „Wir möchten mit unserem Forschungsprojekt einen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität der Bewohner*innen mit Behinderung in der ausgewählten Modellregion trotz der gegebenen restriktiven ökonomischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück derzeit bewegt, kurz- und mittelfristig zu verbessern.“ Einen Besuch vor Ort in Osnabrück gab es auch schon. Frederik, Janek und Nils (Studierende) haben sich mit Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen bei einer Tasse Kaffee ausgetauscht und die Modellregion besichtigt. Auch im kommenden Semester werden einige der Studierenden diese Kooperation fortführen und die Umsetzung der erarbeiteten Ansätze vor Ort begleiten.
Für notwendige Transformationen von Organisationen sind Kooperationen wie die der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück und der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung erste, wichtige Schritte. Genauso bedeutend sind allerdings gute politische Rahmenbedingungen, die die Versorgung und Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen frei von Kostendruck ermöglichen. Schließlich, da sind sich beide Kooperationspartner einig, sollte hier die Steigerung der Lebensqualität voll und ganz im Vordergrund stehen. Auf die Umsetzung des Projekts darf man in jedem Fall gespannt sein!