Wo: Lichthof der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (Kornpfortstr. 15, 56068 Koblenz)
Via Zoom: https://zoom.us/j/96965965932, Meeting-ID: 969 6596 5932

Müll und Abfall können getrost als blinde Flecken der Ökonomie gelten und auch in unserem Alltag spielen beide scheinbar nur dann eine Rolle, wenn die Müllabfuhr nicht regelmäßig kommt. Während Müll aber vielleicht noch recyclingfähig oder verwendbar ist, Abfall ist es nicht. Das ist die These des Soziologen Andreas Nebelung (Universität Gießen). Abfall ist nicht „natürlich“, denn er wurde produziert. Und er wird verschoben, vergraben oder verbrannt und damit aus unseren Kommunikationen und aus unserem Bewusstsein ausgeschlossen: Der Rest also ist Schweigen. Wenn Abfall aber weder Natur noch Gesellschaft ist – was ist er dann? Zudem drängen sich in der „organisierten Unverantwortlichkeit“ (Beck) unserer Gesellschaft Fragen auf: Wie kann es gelingen, die eigenen Abfall-Reste zu reflektieren, aufzuspüren, aufzuheben? Welche kulturellen Bedingungen, welche Werte sind dafür nötig? Und wie kann dafür eine „neue“ Verantwortlichkeit „von unten“ initiiert werden oder bleibt nur noch die Hoffnung auf eine technische Problemlösung?

Apl. Prof. Dr. Andreas Nebelung ist Bankkaufmann, (Diplom-)Agraringenieur und Soziologe. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Wissenschaftstheorie sowie die Agrar- und Umweltsoziologie.
Prof. Dr. Oliver Schlaudt ist Physiker und unterrichtet Philosophie und Politische Ökonomie an der HfGG Koblenz. Er arbeitet zu Fragen der Philosophie Technik, der Ökonomie und aktuell des Mülls.

Herzliche Einladung!