Wie wir Zukünfte bilden
Das war unser Campus Tag 2024
Unter dem Motto „Zukünfte bilden“ fand am Samstag, dem 08. Juni 2024 unser Campus Tag statt – der alljährliche Tag der offenen Tür der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Hier geben wir der interessierten Öffentlichkeit Einblicke in unsere Studiengänge, Praxisprojekte und Forschungsarbeiten, schaffen Möglichkeiten zum gesellschaftlichen Dialog, zum Kennenlernen unserer Hochschule und für Gespräche mit allen Menschen, die sie mitgestalten.
Dieses Jahr stand der Campus Tag unter dem Motto „Zukünfte bilden“. Mindestens drei Gründe sprachen dafür: Nachdem das Wissenschaftsministerium im April 2024 unsere staatliche Anerkennung verstetigt hatte, blicken wir voller Mut und Tatendrang in die Zukunft. Zudem hat sich die HfGG als inspirierende und innovative Bildungseinrichtung etabliert, als Ort des Lernens auf Augenhöhe, der Persönlichkeitsbildung, der Gesellschaftsgestaltung und des gemeinsamen Ringens um eine lebenswerte Zukunft für alle. Und nicht zuletzt ist die Ermöglichung von Zukünften ein Kernelement unserer Lehre und Forschung: Ob in den vielfach erprobten 4FutureLabs, in unseren Aktivitäten für den Klimaschutz, im institutional hacking, in den zahlreichen Transformationsprojekten unserer Studierenden sowie in den Modulen zur Persönlichkeitsbildung – überall verbindet sich ein kritisch-analytischer Blick auf die Krisen unserer Zeit mit einem progressiven Ringen um mögliche Zukünfte in einer nachhaltigeren, gerechteren und demokratischeren Welt. Wir nennen das: Transformative Wissenschaft.
Das Tagesprogramm zeigte, wie facettenreich sich die Bildung von Zukünften an der HfGG gestaltet: Neben klassischen Programmpunkten wie Hausführungen, Studienberatung, Studiengangsvorstellungen oder Q&A-Sessions mit unseren Studierenden konnten die Besucher:innen sich in verschiedenen Formaten mit den zentralen Themen und Anliegen der HfGG beschäftigen: In vier Gesprächsrunden – den sogenannten Campus Talks – diskutierten Studierende, Professor:innen und Gastreferent:innen zu subversivem Kulturwandel in Organisationen, zu möglichen Ausgängen aus dem Zukunftsvakuum in der (Hochschul)Bildung, zum Verhältnis von Demokratie und Wirtschaft und zu Fragen von Inklusion und Innovationsmanagement als Teil sozial-ökologischer Transformation. Studierende berichteten aus ihren Praxisprojekten – u.a. bei einem Beratungsunternehmen für den öffentlichen Sektor, am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung oder in der Lehrer:innenfortbildung. Die Besucher:innen konnten selbst aktiv werden – etwa im Rahmen einer kollegialen Beratung zu studentischen Transformationsprojekten oder in zwei interaktiven Workshops zu Klimagerechtigkeit oder kritischer Männlichkeit. Und genauso gab es die Möglichkeit, sich in aller Ruhe mit den Forschungsergebnissen zu unseren 4FutureLabs auseinanderzusetzen, in den neusten Artikeln unseres Studies4Future-Blogs zu schmökern oder einfach miteinander ins Gespräch zu kommen.
Mit unserem Future World Café zu klimagerechten Zukünften und dem Campus Talk zu demokratiekonformem Wirtschaften waren wir zugleich Teil der Koblenzer Wochen der Demokratie. Zahlreiche demokratische Institutionen, Vereine, Verbände und zivilgesellschaftliche Zusammenschlüsse beteiligen sich dabei jährlich aktiv an der Gestaltung der Demokratie in Koblenz. Masterstudent Paul Kühn vermittelte Zugänge zum Entwerfen von persönlichen und gesellschaftlichen Zukunftsbildern. „Zahlreiche Studien zeigen das Vorherrschen von pessimistischen Zukunftsbildern in der Breite der Bevölkerung“, so Paul Kühn. „Da sind gerade positive Entwürfe von Zukünften dringend notwendig für eine sozial-ökologische und demokratische Transformation unserer Gesellschaft“. Prof. Stephan Panther (Plurale Ökonomik) diskutierte mit Prof. Oliver Schlaudt (Philosophie & Politische Ökonomie) darüber, wie unsere Form des Wirtschaftens ‚vom Kopf auf die Füße gestellt werden kann‘. „Denn es zeigt sich“, so HfGG-Vizepräsident Stephan Panther, „dass nicht die Einschränkung der Marktkräfte, sondern ihr ungebremstes Wirken zur Bedrohung demokratischer und nicht zuletzt zur Selbstauflösung marktlicher Verhältnisse führt.“ Statt also zu überlegen, wie die Demokratie ‚dem Markt‘ dienen kann, müsste es umgekehrt darum gehen, wie unsere Wirtschaft zum Erhalt von Demokratie beitragen kann. Es ist genau diese Frage, mit der sich auch unsere drei Studiengänge intensiv beschäftigen. Vielfältige Antworten in der Praxis geben die zahlreichen Projekte, Gründungen und Initiativen, die aus der Studierendenschaft heraus entstehen.
Wir danken allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben und freuen uns schon auf den Campus Tag 2025 – dann nämlich begehen wir gemeinsam das 10-jährige Jubiläum der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung!
Sei auch Du mit dabei und merke Dir jetzt schon den 17.05.2025 vor.