Wir lassen die Steine hüpfen! Machst du mit?
Wettbewerb zur Entsiegelung von Böden kommt nach Deutschland.
Böden von Beton und Pflastersteinen zu befreien, ist eine sinnvolle Maßnahmen gegen Hochwasser, Hitze und Artensterben – und dabei können alle Menschen ganz einfach mithelfen! Denn Prof. Dr. Daniela Gottschlich und Prof. Dr. Lars Hochmann holen den niederländischen Wettbewerb zum Entsiegeln von Böden, das „Tegelwippen“ [sprich: techel wippen], nach Deutschland. Aktuell suchen wir Gesellschaftsgestalter*innen, die bei diesem spielerischen Wettbewerb mitmachen. Das heißt:
- Studierende, die im Studium bei der Entsiegelung mitmachen möchten,
- Kommunen, Städte und Organisationen, die mitspielen,
- Fördernde, die die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung bei diesem Projekt finanziell unterstützen,
- Critical Friends, die ihre Expertise einbringen.
Los geht’s im März 2025 mit der ersten von mehreren geplanten Wettbewerbsrunden. Es gewinnt das Team, das in diesem Zeitraum die meisten Pflastersteine durch Blühstreifen, Beete und Grünflächen ersetzt.
Das niederländische Vorbild des Entsiegel-Wettbewerbs hat 2020 in Amsterdam und Rotterdam angefangen. Inspiriert von den Gemeinschaftsaktionen, beteiligen sich mittlerweile etwa die Hälfte aller niederländischen Gemeinden und Städte. Bis heute haben die Teilnehmenden insgesamt mehr als 10.000.000 Steine entfernt – auf Schulhöfen, privaten Terrassen und Einfahrten, Gehwegen und öffentlichen Plätzen. Die ziegelfreien Flächen bieten nun Platz für bunt umpflanzte Spielmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten und Spazierwege. Das wünschen wir uns auch vor unserer Haustür. Stattdessen wird in Deutschland zur Zeit jeden Tag eine Fläche in der Größe von 74 Fußballfeldern versiegelt. Daniela Gottschlich und Lars Hochmann sind überzeugt: Dieser Trend ist umkehrbar!
Für die deutsche Variante des Wettbewerbs haben sich Daniela Gottschlich und Lars Hochmann noch etwas Besonderes ausgedacht: Sie etablieren das Entsiegeln als langfristiges Studierendenprojekt an der HfGG. Im kommenden Wintersemesters 2024/25, also ab Oktober 2024, werden Studierende den Wettbewerb erstmals partizipativ planen. Zusammen mit den Teilnehmenden entwickeln sie die Spielregeln, führen Workshops durch, klären Nachnutzungen und organisieren Kampagnen.
Das Entsiegeln hat also gleich mehrere Effekte: „Wir nutzen das Thema Entsiegelung, um mit den Studierenden Fragen nach Teilhabe, sozialer und ökologischer Gerechtigkeit, kommunaler Resilienz sowie der Versorgungsinfrastruktur wie Wohnen, Mobilität und Ernährung aus vielfältigen Perspektiven zu bearbeiten“, so Prof. Dr. Daniela Gottschlich.
Zusätzlich wird es alle zwei Wochen eine digitale und öffentlich zugängliche Ringvorlesung zum Thema Entsieglung geben. Prof. Dr. Lars Hochmann betont: „Das Fachwissen zum Entsiegeln und unsere Praxiserfahrungen mit Interessierten zu teilen, ist uns wichtig. So möchten wir möglichst viele zum Mitmachen einladen und zum Selbermachen motivieren.“
Du möchtest den Wettbewerb als Studienprojekt mitgestalten? Sie möchten als Kommune, Expert:in oder auf andere Weise am Wettbewerb mitwirken? Melde dich gerne unter: . Jeder Ziegel zählt!