Veranstaltungsreihe – Forschungsmethoden für Gesellschaftsgestaltung
Mehr denn je geht die Gestaltung einer nachhaltigen Welt die ganze Breite der Gesellschaft an. Über alle Grenzen hinweg müssen Menschen lernen dürfen, eine lebendige und vielfältige Natur zu bewahren, eine solidarische und demokratische Gesellschaft aufzubauen sowie eine gerechte und lebensdienliche Wirtschaft zu entwickeln. Die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (ehemals Cusanus Hochschule) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu befähigen, die Krisen der Gegenwart fundiert zu analysieren, das Mögliche zu imaginieren und praktische Schritte in Richtung nachhaltige Zukunftsgestaltung zu gehen.
Mit der Vortragsreihe zu Demokratiecafés (11.04.), Reallaboren (12.04.) und Methodenpluralismus (14.04.) gibt die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung einen Einblick in ihre Forschungsthemen und -zugänge. Abgerundet wird das Programm durch eine Filmvorführung (15.04.) des vor Kurzem erschienen Dokumentarfilms Rise Up durch den Studierendenverein der Hochschule.
Dienstag, 11.04.
Reallabore – Von Nachhaltigkeitsutopien und wissenschaftlicher Exzellenz
Vortrag & Diskussion mit Marius Albiez (Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel)
Wann: 19:00 – 20:30 Uhr
Wo: Gewölbesaal im alten Kaufhaus (Peter-Altmeier-Ufer 44, 56068 Koblenz)
Seit über 10 Jahren wird in Karlsruhe Reallaborforschung betrieben. Reallabore ermöglichen, Nachhaltigkeitsaktivitäten vor Ort anzustoßen und diese zu beforschen. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff Reallabor? Unter welchen Umständen kommen sie zum Einsatz? Und wie sieht der Forschungsalltag in diesen aus? Diesen und weiteren Fragen möchte Marius Albiez in seiner Keynote nachspüren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Planung, Durchführung und Begleitung von sogenannten Realexperimenten, beispielsweise mithilfe von Solarmodulen für den eigenen Balkon. Nicht zuletzt möchte Marius Albiez einladen, das Forschungsformat kritisch unter die Lupe zu nehmen. Hierzu gehören beispielsweise die Potenziale aber auch Grenzen für Wissenschaft und Praxis oder Gerechtigkeitsfragen bei der Einbindung von Bürger:innen.
Moderation: Prof. Dr. Daniela Gottschlich (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung)
Mittwoch, 12.04.
Das Demokratiecafé als Methode der Sozialraumgestaltung
Vortrag & Diskussion mit Dr. Robert Jende (anstiftung & Manufaktur 8 München)
Wann: 19:00 – 20:30 Uhr
Wo: Gewölbesaal im alten Kaufhaus (Peter-Altmeier-Ufer 44, 56068 Koblenz)
Das Demokratiecafé ist ein Ort der Vernetzung im Quartier und der aktiven Zivilgesellschaft: Ein Raum, der für alle offen ist, die Lust am Mitmachen und Gestalten haben. Im Demokratiecafé treffen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zusammen und können miteinander herausfinden, was sie bewegt, was sie für ein gutes Zusammenleben brauchen und gemeinsam dafür tun können. Der Vortrag gibt eine Einführung in das Veranstaltungsformat und die Partizipationsmethodik des Demokratiecafés und spielt einzelne Phasen mit den Teilnehmer:innen durch.
Moderation: Michelle Geiter (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung)
Freitag, 14.04.
Methodenpluralismus – Wegkunde zu einer pluralen Wirtschaft?
Vortrag & Diskussion mit Florian Rommel (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung)
Wann: 19:00 – 20:30 Uhr
Wo: Gewölbesaal im alten Kaufhaus (Peter-Altmeier-Ufer 44, 56068 Koblenz)
Sich ganz auf eine Methode, ihre Logik und das, was Sie uns eröffnet einzulassen, ist eine Kunst für sich. Den gewonnenen Erkenntnisschatz anschließend wieder loszulassen, den Erkenntnisweg zu reflektieren und zu prüfen, was uns wirklich bleibt, stellt eine ganz andere Herausforderung dar. Erst recht die Frage, wie wir auf unterschiedlichen Wegen gewonnene Wahrheitsfragmente sammeln und zusammensetzen können. Eben vor dieser Herausforderung steht die Wirtschaftswissenschaft als ganze Disziplin. Sie hat sich so lang in nur einer Art des Denkens eingeübt bis es salonfähig geworden ist, dass uns Dinge, die wir eigentlich nicht hinnehmen wollen als „alternativlos“ erscheinen. Methodenpluralismus, so die These des Vortrags, ist eine notwendige Voraussetzung für eine Gesellschaft mit „Alternativen-Reichtum“. Zu diesem Zweck präsentiert Florian Bally-Rommel eine Methodologie einer pluralen Ökonomik.
Samstag, 15.04.
RISE UP – Heimgesucht von Albträumen, auf der Suche nach Träumenden
Filmvorführung des Studierendenvereins der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Wann: 17:00 – 19:00 Uhr
Wo: Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, Kornpfortstr. 15, 56068 Koblenz
„Rise Up“ sucht gemeinsam mit fünf außergewöhnlichen politischen Aktivist:innen Antworten auf die verheerenden ökologischen, wirtschaftlichen und autoritären Entwicklungen unserer Zeit.
Es heißt, dass jeder gesellschaftliche Fortschritt von mutigen Menschen erkämpft werden musste – doch wie ist ihnen das gelungen? Können die gewaltigen globalen Krisen der Gegenwart überhaupt noch bewältigt werden? Getrieben von Fragen, Zweifeln und Visionen, streift der Film durch wilde Bilderwelten, durch die Glücksversprechen der Moderne, erstarrt im Angesicht übermächtiger Feinde, durchlebt Widerstand, Scheitern und Neuanfang. Und wir beginnen zu verstehen – dank der inspirierenden Geschichten von fünf Menschen, die an überwältigenden gesellschaftlichen Umbrüchen beteiligt waren. Gemeinsam ringen sie mit den Autor:innen des Films und dem Publikum um Antworten. Spüren diesem Punkt nach, an dem Menschen beginnen zu kämpfen. Der Punkt, an dem die Entscheidung fällt, Normalität und Sicherheit hinter sich zu lassen, um etwas ganz Neues zu wagen.
Nominiert für den Rheingold Publikumspreis 2022
Ein Film von Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard und Luca Vogel.
89 Min., DE/OmU, 2022.
Alle vier Veranstaltungen sind kostenlos – Spenden an den Studierendenverein sind willkommen!