Klassismus – Eine vernachlässigte Diskriminierungsform
Vortrag & Gespräch mit Tanja Abou
Wo: Vor Ort in der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (Kornpfortstraße 15, 56068 Koblenz) und via Zoom (Meeting-ID: 943 2376 3153, Kenncode: Klassismus)
Wie: Kostenfrei, keine Anmeldung notwendig
Klassismus bezeichnet strukturelle Benachteiligungen und Diskriminierungen aufgrund der sozialen Klasse bzw. der sozialen Position. Klassistische Diskriminierungserfahrungen sind vielfältig, fühlen sich unbenennbar an und werden oft gar nicht als Diskriminierung anerkannt. Dabei bedeutet Klassismus das systematische Abgeschnitten-Sein oder -Werden von Ressourcen wie Bildung, Geld, Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe.
Im Vortrag wirft Tanja Abou (Praxisforscherin, Sozialarbeiterin & Social Justice Trainerin) einen Blick auf die Geschichte des Begriffs „Klassismus“ und legt ihren Fokus auf Klassismus im Bildungssystem: Obwohl hinreichend belegt ist, dass die soziale Herkunft für den Bildungsweg und auch Bildungswünsche ausschlaggebender Faktor ist, wird gemeinhin behauptet, dass jede*r Zugang zu allen und vor allem akademischen Bildungswegen hat. Was an dieser Behauptung problematisch ist und was getan werden kann, um Klassismus entgegenzuwirken, wollen wir an diesem Abend gemeinsam diskutieren.
Tanja Abou ist Praxisforscherin, Sozialarbeiterin und Social Justice Trainerin. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind ‚Leaving Care‘ (das Verlassen stationärer Kinder- und Jugendhilfe), soziale Ungleichheit, Soziale Bewegungen und Intersektionalität. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim im Projekt CLS – Care Leaver Statistics, der ersten Langzeitstudie zum Thema Leaving Care. Als Social Justice Trainerin mit dem Schwerpunkt Klassismus führt Tanja Abou Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen durch.