Ein Abend mit Cansin Köktürk
Lesung & Diskussion
Zum Semesterende erwartet Euch noch ein besonderes Event: Die Sozialarbeiterin, Autorin und Aktivistin Cansin Köktürk kommt zu uns an die Hochschule, um aus ihrem Buch Unsozialstaat Deutschland zu lesen und anschließend mit euch ins Gespräch zu kommen.
Cansin erhebt ihre Stimme für mehr soziale Gerechtigkeit – erfahrungsgesättigt durch ihre eigene Arbeit, meinungsstark entlang einer sachlichen Argumentation und einem klaren moralischen Kompass und geradeheraus, so dass es alle verstehen: „Ein Staat, dessen Regierung die Sorgen sozial benachteiligter Menschen nicht ernst nimmt oder ignoriert und nicht dazu beiträgt, dass diese Umstände sich bessern, darf sich in meinen Augen nicht als Sozialstaat betiteln.“ Es geht also um mehr als um Soziale Arbeit als professionelle Hilfeleistung. Es geht um die Form unseres Zusammenlebens, unseres Wirtschaftens und nicht zuletzt darum, wie es ganz konkret gelingt, Gesellschaft sozial gerechter (mit) zu gestalten. Daher: Euer Semester mag vielleicht vorbei sein – aber hier herrscht Anwesenheitspflicht!
Wann: Fr. 28.07. // 19:00 Uhr
Wo: Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (Kornpfortstr. 15, 56068 Koblenz) & via Zoom (https://zoom.us/j/99653461656?pwd=ejhmdEhKdkM1OFRrSml4ZzlEc21HQT09 // Meeting-ID: 996 5346 1656 // Kenncode: HfGG2023)
Wie: Der Eintritt ist frei – kommt einfach vorbei. Wer etwas geben kann und möchte: Spenden gehen an Cansins Obdachlosenhilfe MitteStattRand e.V.
Cansin Köktürk ist Sozialarbeiterin, Autorin, Aktivistin und Mitglied bei den Grünen. Sie wurde 1993 im Ruhrgebiet geboren und studierte nach dem Abitur Soziale Arbeit an der Universität Duisburg-Essen. Sie wollte wissen, wieso Menschen in Armut leben müssen und wieso Menschen aus ihrer Heimat fliehen und vor allem wieso Menschen erst und überhaupt durch die Soziale Arbeit aufgefangen werden müssen. Nach dem Studium arbeitete sie als Sozialarbeiterin und später als Heimleiterin in einer Notunterkunft für Geflüchtete, obdachlose und suchterkrankte Menschen. Aktuell setzt sie sich ehrenamtlich nach wie vor für geflüchtete Menschen ein. Nach einigen Jahren in der ambulanten und aufsuchenden Jugendhilfe mit dem Schwerpunkt auf armutsbetroffenen Familien, ist sie nun hauptamtlich in der Schulsozialarbeit tätig und betreut an drei Schulen schwer erziehbare Jugendliche und gründet nebenbei ihre eigene aufsuchende Obdachlosenhilfe „MittestattRand e.V.“.
Über das Buch
Unsozialstaat Deutschland. Warum wir radikal humanistisch werden müssen
Die Armutsquote in Deutschland hat ein Rekordhoch erreicht. Die verheerenden Auswirkungen erlebt Cansin Köktürk bei ihrer täglichen Arbeit als Sozialarbeiterin hautnah: In Kitas, in Schulen, in der ambulanten Jugendhilfe, in Notunterkünften und in den Städten, die am stärksten davon betroffen sind. Sie fordert eine Vermögenssteuer, ein bedingungsloses Grundeinkommen und offene Grenzen als Grundlage einer gerechten Gesellschaft. Ihrer Partei, den Grünen, wirft sie vor, die eigenen Werte verraten zu haben. Cansin Köktürks Buch ist eine unverzichtbare, streitbare Stimme im Kampf für soziale Gerechtigkeit.
Philipp Ruch vom Zentrum für Politische Schönheit sagt über Cansins Buch: „Cansin Köktürk dürfte mit ihrem Anliegen und der Wärme, mit der sie den Menschen begegnet, zur heimlichen Herzkammer der Bundesrepublik werden. Ihre Vorstellung von Gerechtigkeit ist im Gegensatz zu den Ideen der Partien politisch, mit der Wirklichkeit getränkt und so gar nicht blutleer.“