Mehr als nur Privatsache – Freund:innenschaft und ihr politisches Potenzial
Vortrag & Gespräch mit Bahar Oghalai (Alice Salomon Hochschule Berlin)
Wo: Bistro der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (Dreikönigenhaus; Kornpfortstraße 15, Koblenz)
Wie: Eintritt frei // Getränke auf Soli-Basis // Einfach vorbeikommen
Für alle, die nicht vor Ort sein können – hier könnt ihr per Zoom zuhören (Meeting-ID: 983 0888 2889, Kenncode: HfGG).
Worum geht’s?
Freund*innenschaft, so heißt es, sei Privatsache. Damit wird sie aus dem politischen Terrain verbannt. Doch wenn Gerechtigkeit das Ziel ist, müsste die Frage, mit wem dieses zu erreichen ist, nicht sehr viel zentraler sein? Freund*innenschaften ist dann kein beiläufiges Thema, das neben politische Diskussionen gestellt werden kann. Im Gegenteil: Es geht um ein explizit politisches Thema, das im Zentrum einer jeden sozialen Bewegung steht. Daher lohnt es sich, ausgehend vom Phänomen der Freund*innenschaft über einen anderen Begriff der politischen Praxis nachzudenken. Was, wenn Freund*innenschaften genuin politische Beziehungen sind, deren grundlegende Charakteristika unseren Blick auf die Welt transformieren?
In Zeiten multipler Krisen und wachsender globaler Ungleichheiten verfolgt Bahar Oghalai in ihrem Vortrag zum gleichnamigen Buch bestehende Theorien zur Freund*innenschaft. Solidarität, Allyship und eine Praxis des kollektiven Arbeitens prägen dieses Phänomen genauso wie bestimmte Formen des Umgangs in sprachlicher, empathischer/zärtlicher und ethischer Hinsicht. Von dort aus lässt sich für Bahar Freund*innenschaft als politische Praxis produktiv zu machen. Wir sprechen mit ihr über die Potenziale, die sich – nicht zuletzt in finsteren Zeiten – daraus ergeben.
Bahar Oghalai ist Sozialwissenschaftlerin und promoviert zu Politisierungsbiografien migrantischer Feministinnen aus dem Iran in Deutschland an der Universität Koblenz. Sie ist außerdem Dozentin an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin und publiziert regelmäßig zu den Themen Feminismus und Migration mit einem besonderen Fokus auf Westasien/Nordafrika – so u.a. bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, im IGP-Journal der Friedrich-Ebert-Stiftung oder in der Zeitung Analyse & Kritik.
Eine Veranstaltungsreihe im Rahmen unseres Methodenfestivals 2024