Auf Frieden verpflichtet. Technik und Wissenschaft in Zeiten des Kriegs
ÖFFENTLICHE PODIUMSDISKUSSION
Wo: Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (Kornpfortstraße 15 | 56068 Koblenz). Anmeldung für Online-Teilnahme auf Zoom (Meeting-ID: 980 1206 2712, Kenncode: ITAS)
Nirgendwo ist die Erderwärmung dramatischer als in der Arktis. Die Hälfte der Arktis gehört zu Russland. Insbesondere dank der Sanktionen ist die internationale Arktisforschung in den letzten Jahren fast zum Erliegen gekommen. // Eine Umfrage in den USA ergab, dass sich 82% der befragten Experten:innen zum Mittleren Osten im Hörsaal und auf Tagungen selbst zensieren, die meisten von ihnen aus Angst vor Druck von außen oder von der Universitätsverwaltung. Sanktionen und Selbstzensur – wie passt das zusammen mit dem Ideal der Forschungsfreiheit und mit der Idee einer weltöffentlichen Wissenschaft, die allgemein auf die Verbesserung menschlichen Lebens zielt? Und wenn sie sein müssen, warum finden sich die Forschungseinrichtungen damit ab? Warum werden diese Fragen nicht intensiver diskutiert? Wie vertrauenswürdig ist eine Wissenschaft, die ihre Ideale nicht ernst zu nehmen scheint und sich nicht mehr stark macht für die Friedensorientierung gemeinsamer Forschung an grenzüberschreitenden Problemen?
Über diese Fragen sprechen Alfred Nordmann (IANUS Peacelab) und Oliver Schlaudt (Hochschschule für Gesellschaftsgestaltung) im Rahmen eines öffentlichen Diskussionsforums mit Gastwissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen: Christina Schües (Philosophie, Uni Lübeck), Jürgen Scheffran (Geographie, Uni Hamburg), Holm Altenbach (Ingenieurwissenschaften/Maschinenbau, Uni Magdeburg) und Thea Riebe (Informatik & Politikwissenschaft, TU Darmstadt).
Die gemeinsame Veranstaltung der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz mit dem IANUS Peacelab in Darmstadt findet im Auftrag des ITAS (Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse) am KIT Karlsruhe statt.
Das Konterfei auf dem Plakat zeigt den Chemiker Fritz Haber (1868-1934) und auch das Zitat wird ihm zugeschrieben. Haber wurde für sein Verfahren zur industriellen Synthese von Ammoniak mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, steht aber auch für den Einsatz wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Kriegsführung (etwa mit der Entwicklung von kriegstauglichem Chlorgas). Haber und seine Arbeit können insofern als Beispiel für ‚Dual Use‘ von wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen – ihrer Einsatzmöglichkeit sowohl für zivile als auch militärische Zwecke.