Future Skills
für die Klimabewegung
Vom 8.-12. August 2023 fand in Lüneburg der Fridays for Future-Sommerkongress 2023 statt. Die HfGG beteiligte sich mit acht Workshops, in denen Strategien, Ziele und Impact der Klimabewegung, aber auch die Frage des persönlichen Engagements diskutiert wurden.
In ihrem 5-jährigen Bestehen hat es Fridays for Future geschafft, klimawissenschaftliche Erkenntnisse sowie die Dringlichkeit zur Bekämpfung des Klimawandels und der Biodiversitätskrise in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu bringen. Zudem verstärkte sie weltweit den Druck auf politische Entscheidungsträger:innen, dies radikaler und mit mehr Ernsthaftigkeit in Angriff zu nehmen. Nun steht die Klimabewegung an einem Orientierungspunkt, wo sie erneut die Zielsetzungen, Strategien, Formen und Wirksamkeit ihres Protests ausloten muss.
Die vier von der HfGG konzipierten „4FutureLabs“ setzten hier bei den Fragen und Wünschen von einzelnen Mitgliedern der Bewegung an. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Es ist das Jahr 2035: Was wünscht ihr euch, was FFF auf gesellschaftlicher Ebene erreicht hat?”. Ziel war es, gemeinsam Zukunftsszenarien zu imaginieren und die eigene Rolle darin zu definieren, um dadurch eine Handlungsfähigkeit in der Gegenwart auszubilden. Eine zentrale Erkenntnis der Teilnehmenden der 4FututeLabs war es, dass die Klimabewegung positive Zukunftsbilder entwerfen muss, um sich nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft einsetzen zu können.
In den beiden „Narrativ-Workshops“ der HfGG wurde die Bedeutung von transformativem Erzählen thematisiert. Narrative, Erzählungen und Geschichten sind wirkmächtige Vorstellungen, die uns in unterschiedlichen Diskursen begegnen. Diese zu erkennen und eigene, wirksame Erzählungen zu schaffen ist unabdingbar für die Klimagerechtigkeitsbewegung.
Zwei Open Spaces boten Gelegenheit, sich über Formen des persönlichen Engagements auszutauschen und die Vereinbarkeit von Aktivismus und Studium zu diskutieren. Hier sind v. a. Hochschulen in der Pflicht, Themen junger Menschen aufzugreifen, damit soziales Engagement nicht in Konkurrenz mit dem persönlichen Bildungsweg steht, sondern beides sich komplementär ergänzt. Gerade die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden kann den Klima-Aktivismus erheblich professionalisieren.
Das Team von Studierenden und Mitarbeitenden der HfGG, das die Workshops unter Leitung von Hochschulpräsidentin Silja Graupe konzipiert und durchgeführt hat, war beeindruckt von der vielfältigen Resonanz auf dem Fridays for Future-Sommerkongress. „Wir haben viele spannende Eindrücke bekommen, wunderbare Menschen kennengelernt und sind mit dem Gefühl abgereist, eine Lücke in der Strategiebildung der Bewegung schließen zu können. Wir möchten auch weiterhin dazu beitragen, Methoden zu entwickeln, mit welchen Menschen sich wirksam für den Klimaschutz engagieren können“.