Entsiegeln und Beleben von Böden für mehr lebenswerte Orte
Projekt

Maßnahmen gegen Hochwasser, Hitze und Artensterben – initiiert von Prof. Dr. Daniela Gottschlich und Prof. Dr. Lars Hochmann setzt sich die HfGG mit dem Projekt abpflastern für das systematische und gemeinschaftliche Entsiegeln von Böden ein. Das Projekt umfasst den gleichnamigen, von Studierenden organisierten Entsiegelungswettbewerb, eine transdisziplinäre Ringvorlesung sowie weitere Aktivitäten, die Studierende im Zuge ihres Studiums umsetzen.
Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Gesellschaftsgestaltung in Studium und Praxis funktioniert. Es stärkt Menschen in ihrer Motivation, gemeinsam sinnstiftend in der Welt tätig zu werden, und stellt jede:n Einzelne:n in den Mittelpunkt des Lernens. Damit repräsentiert das abpflastern den Grundgedanken des hochschulischen Bildungskonzepts: dem Transformativen Lernen.
Eure Hinweise und offenen Fragen, Good Practices und eine Kontaktbörse haben auf diesem Miro Board Platz.
Der Wettbewerb Abpflastern
abpflastern ist ein von Studierenden der HfGG organisierter, langfristiger, bundesweiter Wettbewerb, bei dem Teilnehmende in freundschaftlichem Wettstreit Flächen entsiegeln. Ob Verein, Schule, Privatperson, Unternehmen, Verwaltung oder andere Organisationen – zwischen dem 21. März und 31. Oktober 2025 entsiegeln die Teilnehmenden Böden und tragen ihre abgepflasterten Steine in das Online-Portal ein, inklusive eines Vorher-Nachher-Fotos. Nach einer Überprüfung durch die Wettbewerbsleitung werden die Flächen für die jeweilige Kommune gesammelt gewertet. Die Kommunen spielen in drei Ligen miteinander: Großstadt (> 100.000 Personen), Mittelstadt (20.000 bis 100.000 Personen) und Kleinstadt (< 20.000 Personen). Die drei Siegerkommunen, die die meiste Fläche abgepflastert haben, werden nach dem Ende der Saison im November 2025 geehrt. Zusätzlich wird während der Saison monatlich ein Entsiegelungsprojekt zum „Star des Monats“ gekürt. Für eine bewusst barrierearme Teilnahme wird auf eine Anmeldung, einen Teilnahmevertrag und eine Teilnahmegebühr verzichtet.
Der Hintergrund zum WettbewerbDas Vorbild von abpflastern stammt aus den Niederlanden: Im Jahr 2020 haben Menschen in Amsterdam und Rotterdam damit begonnen, beim „tegelwippen“ um die Wette zu entsiegeln. Mittlerweile „tegelwippen“ schon mehr als 50 Prozent aller niederländischen Gemeinden und Städte.
abpflastern bringt seit dem Wintersemester 2024/2025 auch in Deutschland Entsiegelung spielerisch auf die Agenda und gibt einen Anstoß zur zukunftsfähigen Raumgestaltung. Denn versiegelte Flächen sind für das Wassermanagement, den Hitze- und Gesundheitsschutz, den Naturschutz und die Lebensqualität hinderlich. „Es gibt viele gute Gründe für Flächenentsiegelung. Wir wollen direkt ins Handeln kommen,“ sagt die Wettbewerbsleitung. „Beim Wettbewerb geht es darum, mit Spaß bei der Sache zu sein, Hindernisse zu erkennen und Wege zu finden, um sie zu überwinden. Teilnehmende können Teams bilden oder sich gegenseitig herausfordern. Das setzt viel Energie und Gestaltungswille frei und bringt Menschen zusammen.“
Die wissenschaftliche Begleitung des langfristigen Projekts obliegt Prof. Dr. Daniela Gottschlich und Prof. Dr. Lars Hochmann.
Fragen zum Wettbewerb? Dann melde dich beim Projektteam unter .
Die Ringvorlesung zum Abpflastern
Im Rahmen des Projekts abpflastern geht die kostenfreie Online-Ringvorlesung im Sommersemester 2025 in die zweite Runde. Alle zwei Wochen bringt die Ringvorlesungen Gästinnen und Gästen aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen. In diesem Semester steht die praktische Erfahrung im Fokus: Es kommen Expert:innen, Planer:innen und Praktiker:innen zu Wort, die ihre realen Erfahrungen mit der Entsiegelung von Flächen teilen. Es werden sowohl erfolgreiche Projekte vorgestellt als auch Herausforderungen beleuchtet, die bei der praktischen Umsetzung auftreten können.
Weiter geht’s am 16. April 2025 um 18:15 Uhr mit einem Vortrag von Hanna Vitz (Referentin Regenwasserbewirtschaftung, Gruppe Klimaanpassung, Verbraucherzentrale NRW e.V.) und Susanne Dickel (Düsseldorfer Verein „Platzgrün“) zum Thema „Entsiegelung, ein Mehrwert für Stadt und Bewohner:innen – am Beispiel der Stadt Düsseldorf und der Initiative Platzgrün“.
Hier geht’s zum Programm
Die Teilnahme erfolgt über diesen Zoom-Link:
(Meeting-ID: 955 4804 7842, Kenncode: 518520).
Prof. Dr. Daniela Gottschlich und Prof. Dr. Lars Hochmann haben die interdisziplinäre Ringvorlesung zum Thema Entsiegelung im Wintersemester 2024/25 ins Leben gerufen. Alle Referent:innen des Wintersemesters findest du im Programm und ihre Vorträge in unserer Youtube-Playlist.
Fragen zur Ringvorlesung? Dann melde dich bei Michelle unter