Das performative Sinnspiel in Werken der frühen Buchmalerei
Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Christian Schneider im Dom- und Diözesanmuseum Mainz, anlässlich der Sonderausstellung „In Gold geschrieben. Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz“ (24. März bis 18. Juni 2017)
Illuminierte Codices waren in der bildkargen Welt des frühen Mittelalters ein aufregendes neues Medium, und die Intellektuellen dieser Zeit, die Maler wie die Dichter, loteten dessen Möglichkeiten aus. Mit absichtsvollen Eigenwilligkeiten in der Gestaltung der Bilder, in der Verschränkung von Bild und Text sowie in bezeichnenden Seitenbezügen errangen sie neue Ausdrucksmöglichkeiten und neue Aussagen, um so ein „Sinnspiel“ vor Augen zu führen.