„Who cares? Warum Sorgearbeit ins Zentrum allen Wirtschaftens gehört!“
Care-Initiativen im Gespräch
Wo: Vor Ort in Koblenz & digital
Wie: Einfach vorbeikommen (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, Kornpfortstraße 15, 56068 Koblenz) oder dazuschalten (https://zoom.us/j/91610552332?pwd=aEdNZzgvdXE5WDQwQ0tyYlg4S2F1dz09; Meeting-ID: 916 1055 2332; Kennwort: Care)
Sorgearbeit bildet das Fundament unserer Wirtschaft. Ohne die vielen Menschen, die Freund:innen und Nachbar:innen unterstützen, sich ehrenamtlich engagieren, Kinder erziehen, kochen, putzen oder einkaufen, würde kein anderer Wirtschaftszweig funktionieren. Es ist deshalb skandalös, dass Care-Arbeit in den herkömmlichen Wirtschaftswissenschaften und -medien, aber auch in politischen Diskursen noch immer kaum vorkommt. Aber es regt sich Widerstand: Care-Initiativen aus Wissenschaft, Praxis und politischem Aktivismus erproben Ansätze und Wege, wie Care in den Mittelpunkt der Wirtschaft gestellt werden kann und geben damit Antworten auf die multiplen Krisen unserer Zeit.
Im Sammelband Wirtschaft neu ausrichten! Care-Initiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen sich verschiedene Care-Initiativen aus dem deutschsprachigen Raum vor. Wir möchten den Sammelband als Ausgangspunkt nehmen, um in den Austausch über eine care-zentrierte, zukunftsfähige Wirtschaft zu gehen. Gemeinsam mit Care-Aktivist:innen diskutieren wir, welche praktischen Ansätze und theoretischen Überlegungen es bereits gibt und welche Strategien die Initiativen verfolgen, um Care in das Zentrum unseres Wirtschaftens zu rücken.
Es diskutieren:
- Liska Beulshausen (Co-Leitung & Vorständin von Wirtschaft ist Care e.V.)
- Feline Tecklenburg (Co-Leitung & Vorständin von Wirtschaft ist Care e.V. und Mitherausgeberin des Sammelbands Wirtschaft neu ausrichten. Care-Initiativen in Deutschland, Österreich und der Schweiz)
- Elfriede Harth (Care-Aktivistin beim Netzwerk Care Revolution)
- Hanna Jones (Gründerin und Geschäftsführerin von JOBS FOR MOMS®)
Moderation: Prof. Daniela Gottschlich (Professorin für Nachhaltigkeit und Gesellschaftsgestaltung an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung)
Die Organisationen
Der Verein Wirtschaft ist Care ist eine postpatriarchale Denk- und Handlungswerkstatt mit Sitz in Deutschland und der Schweiz. Der Verein tritt für eine zukunftsfähige Wirtschaft ein, die Care in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt, und ist damit Teil der weltweiten Bewegung für eine care-zentrierte Ökonomie. Wirtschaft ist Care bringt sich auf vielseitige und unangepasste Weise auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene ein. Zuletzt hat der Verein mit der Veröffentlichung des Sammelbands „Wirtschaft neu ausrichten. Care-Initiativen in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ zu einer stärkeren Vernetzung und Sichtbarkeit der Care-Bewegung im deutschsprachigen Raum beigetragen.
Das Netzwerk ‚Care Revolution‘ vernetzt Organisationen und Einzelpersonen, die in der Sorgearbeit aktiv sind, d.h. in Hausarbeit, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Erziehung, Bildung, Wohnen und Sexarbeit. Es setzt sich ein für den Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge, für gerechtere Verteilung guter Sorgearbeit, für gerechtere Beziehungen zwischen Menschen in der Sorgearbeit und für eine Wirtschaft, in der nicht Profitmaximierung sondern die Bedürfnisse der Menschen im Zentrum stehen. Care Revolution Rhein-Main vernetzt als Regionalgruppe Akteur:innen und ist aktiv in verschiedenen Initiativen und Bündnissen u.a. in der Initiativgruppe Bedingungsloses Grundeinkommen Rhein-Main, in Pflege in Bewegung Frankfurt, in der Assistenz, als Pflegende Angehörige, als Elternbeirät_innen in Kindertagesstätten, in Gewerkschaften, an der Universität, als Mitglied im Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen, dem Bündnis Frankfurt für Frauen*rechte, dem Frauen*streik Bündnis Frankfurt uvm.
Jobs for Moms wurde 2022 gegründet und ermöglicht als regionale Job- und Serviceplattform den Zugang zum verborgenen Fachkräftepool – den Müttern. JOBS FOR MOMS® vermittelt qualifizierte Fachkräfte, verhilft Unternehmen zu weniger Fluktuation und einer besseren Bindung von Arbeitnehmerinnen und kooperiert insbesondere mit Unternehmen und Organisationen, die Familienfreundlichkeit als selbstverständlichen Teil Ihrer Kultur verstehen. Mütter finden zudem unterstützende Angebote aus den Bereichen Beratung, Coaching und Qualifizierung. Die Plattform wurde mit dem ‚Region56plus-Award‘, dem ‚Startup-Preis des Ideenwettbewerbs RLP‘, dem „Zukunftspreis Heimat“ der VR Bank RheinAhrEifel sowie mit dem ‚Gründungsstipendium RLP‘ ausgezeichnet.
Die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung ist eine junge unabhängige Hochschule mit der Vision einer Gesellschaft, die eine lebenswerte Zukunft für alle zu schaffen vermag. Ihre Mission ist, Menschen zur Gestaltung dieser Gesellschaft zu befähigen – inmitten der Krisen der Gegenwart. Hierzu lehrt und forscht sie zu Themen einer nachhaltigen Welt: einer lebendigen und vielfältigen Natur, einer solidarischen und demokratischen Gesellschaft sowie einer gerechten und lebensdienlichen Wirtschaft. Die Beschäftigung mit Care und Sorgearbeit ist integraler Bestandteil des Ökonomiestudiums an der HfGG sowie der akademischen und studentischen Selbstverwaltung.