LISKA BEULSHAUSEN

geschäftsführende Co-Vorständin bei „Wirtschaft ist Care“ (WiC)

„Gemeinsam mit Feline Tecklenburg, ebenfalls ehemalige Studentin der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, bin ich geschäftsführende Co-Vorständin bei der Denk- und Handlungswerkstatt Wirtschaft ist Care (WiC). WiC ist ein binationaler Verein mit Sitz in Deutschland und in der Schweiz. Wir setzen uns für eine care-zentrierte Wirtschaft und einen Paradigmenwechsel in unserem Wirtschaftsverständnis ein. Das machen wir auf ganz unterschiedlichen Ebenen: auf Podien und mit Vorträgen, in Gremien und Kommissionen, mit Büchern und Bildungsmaterialien, Artikeln, Workshops und Seminaren.
Von dem, was wir im Studium an der Hochschule gelernt haben, profitieren wir in unserer Arbeit sehr. Zum einen greifen wir in unseren Texten und Analysen immer wieder auf besprochene Theorien zurück. Zum anderen haben wir ganz praktisch erfahren, wie eine Care-Ökonomie im Kleinen aussehen kann: Im selbstverwalteten Studi-Haus haben wir als Gruppen einen Haushalt geführt und Verantwortung und Sorgearbeiten füreinander übernommen. Dabei standen wir in einem permanenten Austausch über die Organisation dieser Arbeiten. Diese Erfahrungen sind in einer Wirtschaft, in der Care-Arbeit individualisiert und abgewertet wird, extrem wichtig und haben gezeigt, dass eine andere Organisation von Care zwar herausfordernd, aber auch möglich ist.“

GESA MARKEN

wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (iöw)
„Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) beschäftige ich mich in inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten mit den Zusammenhängen von Ökologie, Unternehmen und Gesellschaft. Besonders interessiert mich, wie Unternehmen in den Feldern Biodiversität, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft einen wirksamen Beitrag zur sozial gerechten, ökologischen Transformation der Wirtschaft leisten können. Diese Frage aus einer kritisch-emanzipatorischen, sozialwissenschaftlichen Perspektive bearbeiten zu können, lernte ich unter anderem während meines Studiums. In dieser Zeit war ich Teil der Kooperation zwischen IÖW und HfGG und konnte meine wissenschaftlichen Fähigkeiten als studentische Mitarbeiterin ausbauen. Die Kooperation bereitete mich auf die Arbeit als Wissenschaftlerin an einem unabhängigen Forschungsinstitut vor, denn beide Institutionen teilen den Anspruch, Wirtschaft neu zu denken und Wissenschaft für Mensch und Umwelt zu betreiben.“

wissenschaftliche Mitarbeiterinam Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (iöw)

communia wurde 2020 unter anderem von Lemon, Lukas, Max und Vincent, vier Alumni:ae der Hochschule gegründet. Sie entwickeln Strategien für eine demokratische Wirtschaft, Vergesellschaftung und Öffentlichen Luxus. Dazu unterstützt communia soziale Bewegungen, die sich für Vergesellschaftung einsetzen und alternative, öffentliche und demokratische Eigentumsmodelle erproben. „Wir gestalten Politik, forschen und entwickeln neue Erzählungen für eine Wirtschaft, die uns allen dient – weil sie uns allen gehört.“
Im November 2023 erschien ihr erstes Buch mit dem Titel „Öffentlicher Luxus“ im Karl-Dietz-Verlag und im März 2024 fand die zweite Auflage der von communia angestoßenen Vergesellschaftungskonferenz mit über 300 Teilnehmenden in der Nähe von Berlin statt.
„In unserem Studium an der Hochschule haben wir uns mit der Gestaltbarkeit von Wirtschaft beschäftigt und arbeiten bei communia intensiv daran, Wirtschaft nicht nur als prinzipiell gestaltbar zu verstehen, sondern die demokratische Gestaltung von Wirtschaft auch konkret voranzutreiben und zu ermöglichen. Zahlreiche Impulse für den Gründungsprozess haben wir durch die Arbeit im demokratisch organisierten Studierendenverein und die Mitarbeit an der Hochschule gewonnen.“

NICK VON ANDRIAN

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Professur für Nachhaltige Ernährungswirtschaft (Universität Freiburg)

„Nach meinem Bachelor in Soziologie, Politik und VWL an der Zeppelin Universität habe ich nach einem Master gesucht, der kritische Wirtschaftswissenschaften, sozial-ökologische Transformation und angewandte Forschungsmethoden verbindet. Bei einem Infoabend der HfGG im Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) entstand die Idee, eine Kooperation zwischen den beiden Institutionen aufzubauen, die Studierenden genau das ermöglicht. Da wusste ich: das passt. 
Das Studium war für mich persönlich eine tolle Erfahrung und enorm prägend. Ich habe gelernt, Wirtschaft mithilfe ganz unterschiedlicher Zugänge zu analysieren, in ihrer Gestaltbarkeit zu verstehen und über meine eigene Rolle und Möglichkeiten zu reflektieren. Besonders begeistert hat mich die Kombination der kritischen Lehrinhalte aus dem Studium mit den Praxiserfahrungen in transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung als studentischer Mitarbeiter am IÖW.
Nach dem Studium wollte ich zunächst außerhalb der Forschung arbeiten. Im Zuge mehrerer Stationen u.a. als Surflehrer, in einem Fintech-Startup, als Gemüsegärtner in Kanada sowie dem Engagement bei Economists for Future hat sich meine Ausrichtung weiter geschärft: an zukunftsfähigen Wirtschaftsweisen forschen, sie erproben und vermitteln. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Professur für Nachhaltige Ernährungswissenschaft der Universität Freiburg habe ich zunächst ein Trainingsprogramm für gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften aufgebaut und promoviere jetzt zu gemeinschaftlichem Wirtschaften in der Ernährungswirtschaft. Zudem arbeite ich weiterhin einen Tag die Woche als Gemüsegärtner für eine solidarische Landwirtschaft. 
Das Studium an der HfGG hat mich fachlich weitergebracht – und es hat mich als Mensch verändert. Ich habe gelernt: Die Welt ist gestaltbar. Und ich bin nicht allein auf diesem Weg.“

PAUL KÜHN und DANIEL KOCH

Mitgründer von Foyer Future e. V.

„Der 2024 gegründete Verein Foyer Futur e. V. ist ein gemeinnütziger Degrowth Think & Do Tank mit Sitz in Köln. Wir verstehen uns als einen Raum des Wandels und der Begegnung, in dem wir über alternative Zukünfte nachdenken und sie in vielfältigen Projekten verwirklichen möchten.
Die Idee zur Vereinsgründung entstand 2023 während unseres Studiums an der HfGG in selbst organisierten Lernräumen, in denen wir Themen und Inhalte des Studiums vertieften. Im selben Jahr fuhren wir gemeinsam zur Beyond Growth Conference im Europaparlament in Brüssel. Das gab uns den entscheidenden Impuls, um unser akademisches Interesse in reales Engagement zu übersetzen. Die Vereinsgründung spiegelt den Tatendrang zur Gesellschaftsgestaltung wider, der uns über das gemeinsame Studium hinaus verbindet.
Seither haben wir unter anderem mit Einreichungen zum aktuellen Forschungsdiskurs beigetragen und ein Modul für den BA entworfen und durchgeführt. Seit Oktober 2025 veranstalten wir eine monatliche Veranstaltungsreihe in Köln unter dem Titel ‚Das gute Leben in der Krise.‘
In unsicheren Zeiten wollen wir konstruktive Impulse zur Bewältigung gesellschaftlicher Krisenphänomene setzen. Unser Ziel ist es, viele Menschen im Foyer Futur willkommen zu heißen, um mit ihnen gemeinsam Zukünfte zu gestalten.“

Unsere Alumnae Tanja und Sarah gehören zum Gründungstam des Next Economy Lab (NELA), das sie 2020 ins Leben gerufen haben – inspiriert von ihrem Studium an der HfGG. Mit NELA erreichen sie Menschen dort, wo sie sind – am Arbeitsplatz, im Alltag – und tragen transformative Wirtschafts- und Gesellschaftsgestaltung in die Breite. Heute entwickeln knapp 20 Mitarbeitende gemeinsam Strategien für eine soziale und lebenswerte Wirtschaft und zeigen: die Welt ist gestaltbar.

HANNAH HELLER

„Im Studium habe ich verstanden, dass die VWL nicht objektiv oder neutral ist, sondern vor allem wenig reflektiert ist. Deshalb ist sie in der aktuellen Lehre auch keine Wissenschaft, sondern eher eine Ideologie, die vermittelt wird. An der VWL interessieren mich vor allem Ansätze, die Wirtschaftskultur und -struktur zusammen denken und in der Praxis leben. Dabei sind mir Gleichberechtigung, Freiheit und Gemeinsinn wichtig. Das gemeinsame Wirken mit meinem Jahrgang hat mir schon im Studium gezeigt, dass Wandel in diese Richtung möglich ist.“

NANCY FREHSE

Unsere Alumna Nancy arbeitete im Kunstbetrieb, bis ihr klar wurde: Das ist nicht ihre Welt. An der HfGG lernte sie, dass alles gestaltbar ist. Heute führt sie zusammen mit ihrem Team Oktopulli, ihr selbstgegründetes Unternehmen für faire, nachhaltige Kleidung, und zeigt, dass gesundes, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften auch im größeren Maßstab funktioniert. Ihre Vision: den Mittelstand von morgen mitgestalten.