Entsiegeln und Beleben von Böden für mehr lebenswerte Orte
Das Projekt
Maßnahmen gegen Hochwasser, Hitze und Artensterben – initiiert von Prof.in Dr.in Daniela Gottschlich und Prof. Dr. Lars Hochmann setzt sich die HfGG mit dem Projekt „Abpflastern“ für das systematische und gemeinschaftliche Entsiegeln von Böden ein. Gerade im Zuge der Klimaanpassung wird die Notwendigkeit einer Schwammstadt immer deutlicher. „Zusätzlich nutzen wir das Thema Entsiegelung, um mit den Studierenden Fragen nach Teilhabe, sozialer und ökologischer Gerechtigkeit, kommunaler Resilienz sowie der Versorgungsinfrastruktur wie Wohnen, Mobilität und Ernährung aus vielfältigen Perspektiven zu bearbeiten“, so Daniela Gottschlich. Schließlich entsprechen Gemeinschaftsaktionen wie diese dem Grundgedanken des hochschulischen Bildungskonzepts: dem Transformativen Lernen und sind ein Beispiel, wie Gesellschaftsgestaltung in Studium und Praxis funktioniert. Es stärkt Menschen in ihrer Motivation, gemeinsam sinnstiftend in der Welt tätig zu werden, und stellt jede:n Einzelne:n in den Mittelpunkt des Lernens.
Du bist interessiert? Dann melde dich gerne unter: oder folge dem Projekt auf Instagram.
Eure Hinweise und offenen Fragen, Good Practices und eine Kontaktbörse haben auf diesem Miro Board Platz.
Der Wettbewerb Abpflastern
Prof.in Dr.in Daniela Gottschlich und Prof. Dr. Lars Hochmann holen den niederländischen Wettbewerb zum Entsiegeln von Böden, das „Tegelwippen“ als langfristiges Studierendenprojekt nach Deutschland!
Das heißt: In diesem Wintersemester, also ab Oktober 2024 beginnt die konkrete Projektkonzeption des Entsiegelungsvorhabens, für die die HfGG-Studierenden selbst zuständig sind. Mitte Oktober haben die Studierenden hierzu ihr erstes Seminar, in dem sie unter anderem die „Spielregeln“ für den Wettbewerb entwickeln. Die ersten Entsiegelung-Aktionen werden dann zwischen März und Oktober 2025, also im Sommersemester 2025, stattfinden.
Aktuell sammeln wir alle Rückmeldungen, Kooperationsmöglichkeiten, Expertiseangebote etc., die Studierenden entscheiden jedoch selbst, an welchem Projekt und mit welchen Kooperationen sie ansetzen. Weiterhin suchen wir:
- Kommunen, Städte und Organisationen, die mitspielen,
- Fördernde, die die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung bei diesem Projekt finanziell unterstützen,
- Critical Friends, die ihre Expertise einbringen,
- neue Studierende, die während ihres Studiums an der HfGG am Projekt mitarbeiten.
Die Ringvorlesung zum Abpflastern
Im Rahmen des Projekts findet im Wintersemester 2024/25 alle zwei Wochen eine kostenfreie Online-Ringvorlesung statt. Mit Gästinnen und Gästen aus unterschiedlichen Fachrichtungen bringt die Ringvorlesung demokratietheoretische, kampagnenstrategische, städteplanerische, bodenökologische, juristische, architektonische und sozial-ökologische Perspektiven rund um das Thema Entsiegeln zusammen.
Der nächste Vortrag „Architektonische Perspektiven auf Entsiegelung“ von Prof. Joachim Ruoff (Hochschule Koblenz) findet am 8. Januar 2025 statt.
Die Teilnahme erfolgt über diesen Zoom-Link (Meeting-ID: 955 4804 7842, Kenncode: 518520).
Hier geht’s zum vollständigen Programm.
Der Hintergrund zum Wettbewerb
Im Jahr 2020 haben Menschen in Amsterdam und Rotterdam damit begonnen, um die Wette zu entsiegeln. Mittlerweile „tegelwippen“ schon mehr als 50 Prozent aller niederländischen Gemeinden und Städte. Das Engagement ist sozial-ökologisch motiviert, denn versiegelte Böden können kein Wasser mehr speichern, verstärken Hitzewellen und tragen zum Artensterben bei. Böden „abzupflastern“ ist also eine wirksame Maßnahme gegen Klimawandelfolgen. Und auch in Deutschland besteht Handlungsbedarf: Jeden Tag wird hier eine Fläche in der Größe von 74 Fußballfeldern versiegelt.