Berichterstattung über Politik/Klima/Umwelt in Polen
Dzien Dobry! Jestem Luisa i studiuję na studiach magisterskich. Keine Sorge, ich höre auf, viel mehr kann ich auch nicht. Also: Ich studiere an der HfGG, und arbeite als Journalistin in Sachsen.
Im Rahmen meines Praxisprojekts habe ich mit dem Stipendium des Internationalen Journalisten Programms (IJP) sechs Wochen in Polen recherchiert. Ich begab mich zur Recherche in ein Land, dessen Sprache ich nicht beherrschte. Doch wider Erwarten konnten viele meiner Protagonist:innen Englisch oder es halfen andere Menschen beim Übersetzen. Mein Ziel war es, herauszufinden, wie der Staat seine Nationalparkfläche trotz mächtiger Unternehmen erweitern will und welche Auswirkungen es hat, wenn in einem Land mehrere Jahre lang Rechtspopulist:innen an der Macht sind.
Ich traf zwei Richter, die mir von der Aufhebung der Gewaltenteilung unter der rechtskonservativen PiS-Partei erzählten. Ich sprach mit queeren Aktivist:innen, die sich während dieser Zeit nicht trauten, eine Regenbogenflagge auf den Balkon zu hängen. Außerdem habe ich einen Journalisten interviewt, der kündigte, weil er seinen Zuhörer:innen sagen musste, welchen Präsidenten sie wählen sollen.
In meinem Artikel für die Sächsische Zeitung habe ich versucht, Polens Erfahrungen mit den Rechtspopulist:innen auf Sachsen zu beziehen. Angesichts der hohen Zustimmungswerte für die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei AfD erschien mir ein ähnliches Szenario für den Freistaat denkbar. Deshalb sprach ich mit Wissenschaftler:innen und Buchautor:innen. Was ich nach all der Zeit gelernt habe, ist, dass die AfD weniger vergleichbar mit der PiS ist, als ich zunächst vermutet hatte. Denn sie ist noch viel extremer.